Installation: Gefäß mit Deckel aus ungebranntem Ton 10cm x 6cm x 6cm, Bindfaden, Siegellack, pinkes Pigment, Asche, Säule, Richtlautsprecher mit Audioaufnahme „Ich, Mathias Winther“;
Gruppenaustellung „Work away“ am Mayerhof in Niederwaltenreith, 2017. Kuratiert von Max Böhme.
Die Frage des Erfolges und wie dieser interpretiert wird, provoziert mich einfach. Der jeden Aspekt des menschlichen Daseins beherrschende Kapitalismus weckt in mir den unbändigen Wunsch das Scheitern zu feiern. Die Mausurne entstand als ich mit meiner Mutter in Dänemark nahe dem Städtchen Odense in dem berühmten Sanderumgaards Garten spazieren ging. Unter anderem entdeckte ich einen verwitterten Gedenkstein für einen Poeten namens Mathias Winther. Ich recherchierte ihn und fand einen einzigen Eintrag auf einer dänischen Wikipediaseite. Die Google Übersetzung der Biografie dieses Poeten, der nie berühmt war und deshalb auch nur von wenigen vergessen wurde, berührte mich. Einerseits wegen der Übersetzung, die das Erzählte seltsamerweise lebendig machte, obwohl sie voll daneben war. Andererseits wegen dem Inhalt selbst: Trotz der unerbittlichen Bemühungen on Mathias Winther scheiterte jede einzelne seiner Unternehmungen. Er war unbemerkt unendlich grandios. Er hatte eine Mausurne verdient. Denn eine Maus, die eine Urne bekommt, ist etwas ganz Besonderes. Für mich ein Mysterium fast. Mittels Richtlautsprecher bekam der Ausstellungsbesucher den Eindruck sie spräche mit heller Stimme. Nämlich die Ich-Erzählung der erwähnten Biografie vom Google Übersetzer.